Reaktionen
- Aus einigen Mails zu "Von Zeus zu Europa"
- Die Folien-Ausgabe bereichert Ihren Unterricht
- NZZ vom 4. Januar 2003: Griechische Mythologie
- Aha-Erlebnisse mit Medea und Demeter
Von Zeus zu Europa
Einige Email-Reaktionen:
❡ Weitere Informationen zu diesem beeindruckenden Opus, das jede Lehrerbibliothek bereichert, für die Ovidlektüre unverzichtbar ist und auch vorzüglich für fachübergreifendes Arbeiten taugt, gibt die Homepage www.odysseus-verlag.ch.
Dr. J. Rabl, Vorstandsmitglied des Deutschen Altphilologen-Verbands, Newsletter Januar 2002 für Berlin und Brandenburg (www.peirene.de)
❡ Ich benutze die Gelegenheit noch einmal, um zu sagen, dass ich die Folien zur Mythologie für etwas vom Verdankenswertesten halte, was in den letzten Jahren in unserem Bereich erschienen ist.
C.M., St. Gallen
❡ Wir arbeiten in der Schule bereits mit grosser Freude mit Ihrem Werk. Dieses gefällt mir und einer Kollegin so sehr, dass wir uns die Folienausgabe auch privat anschaffen wollen.
(A.H.)
❡ Ich bin begeistert! Herzliche Gratulation! Mit bestem Dank für Ihre Riesenarbeit.
(M.W.)
Nach einer ersten Durchsicht habe ich den Eindruck, dass die Schule einen wahren Schatz erworben hat.
(J.E.)
❡ Mit Ihrer griechischen Mythologie ist Ihnen ein grossartiges Werk gelungen, zu dem ich Ihnen herzlich gratuliere.
(G.R., Ministerialrat, D)
Wer sie hat, möchte sie nimmer missen (siehe unten). Man kann die Bilder fast in jeder Lektion anbringen — auch im Sprachunterricht, denn die Sprachbücher enthalten häufig mythologische Themen.
Die Folien-Ausgabe bereichert Ihren Unterricht!
Zum ersten Mal erscheinen vor der Klasse präsentierbare Bilder zu allen wichtigen griechischen Mythen. Alle 300 Bilder sind kommentiert.
Auch die Bilder des kunstgeschichtlichen Anhangs werden als Folien mitgeliefert.
Die Qualität der Folien ist hervorragend. Die Bilder kommen bei genügend Verdunkelung Dias gleich. Die Folien stammen vom selben spezialisierten Drucker in Deutschland, der diejenigen für den Altsprachlichen Unterricht herstellt.
Mit der Folienausgabe erhalten Sie das Buch in der Form von gelochten Loseblättern. Wenn Sie das Buch schon besitzen, können Sie auch die Folien allein bestellen (+ CD ROM). Der Preis ermässigt sich dann um € 36.-/Fr. 55.- und beträgt noch € 142.-/ Fr. 220.-. Dabei ist zu beachten, dass sich das zur Folienausgabe gehörende "Loseblattbuch" auch gut zum Kopieren eignet (was nicht verboten, sondern erwünscht ist), und man damit nur die notwendigen Blätter in die Schule tragen muss (statt der 1,5 kg des Buches).
Über die Zahlungsfrist bzw. die Aufteilung der Rechnung (z.B. 1/2 jetzt, 1/2 nächstes Jahr) kann diskutiert werden.
Neue Zürcher Zeitung vom 4. Januar 2003
Griechische Mythologie
U.Sm. Die griechische Götter- und Heroenwelt gehört zu den Kernbeständen der abendländischen Kulturüberlieferung. Ihre literarische Gestaltung ist bis heute nicht abgeschlossen: Botho Strauss' «Rumor» und Yoko Tawadas «Opium für Ovid» sind nur zwei Neuerscheinungen des Jahres 2000, in denen die antike Mythologie zum zentralen Erzählstoff geworden ist. Umso wichtiger erscheint die systematische Aufarbeitung und Deutung der einzelnen Mythen, wie sie nun von Hans Widmer und Hans Riniker in einem umfangreichen Kompendium geleistet worden ist. («Von Zeus zu Europa» heisst die neue Enzyklopädie, in der sich umfassende Informationen zu Inhalt, Überlieferung und bildhafter Gestaltung der griechischen Götter- und Heldenmythen finden. Besonders wertvoll sind die zahlreichen Parallelen, die von der abendländischen Welt mit der orientalisch-biblischen Tradition gezogen werden. Die beiden Autoren sind weit entfernt vom naiven Nacherzählen eines Gustav Schwab, der die antiken Mythen im Wesentlichen auf ihren Handlungsverlauf reduziert Widmer und Riniker präsentieren die griechische Götterwelt als wandelbare, aber doch scharf konturierte Erzählmaterie, die ihre prägende Wirkung auf die kollektive Imagination der westlichen Kulturen nicht so bald verlieren wird.
BT-Buchtipp: NEUARTIGES BUCH ÜBER GRIECHISCHE MYTHOLOGIE
Aha-Erlebnisse mit Medea und Demeter
Medea, die Mythengestalt, als Opfer und nicht als Täterin: Das Buch "Von Zeus zu Europa" hätte längst geschrieben werden müssen. Es bietet gerade auch dem interessierten Laien neue Einsichten.
CHRISTOPHE POCHON *
Medea, die Partnerin aus dem griechischen Argonautenmythos, hat einen arg ramponierten Ruf. Sie gilt gemeinhin als gefährliche Zauberin, Giftmischerin und Brudermörderin. Ausserdem tötete sie der Überlieferung gemäss nach dem Bruch der Beziehung zu Jason die gemeinsamen Kinder. In ihrem neuen Buch «Von Zeus zu Europa» nun brechen Hans Riniker (Textteil) und Hans Widmer (Bildteil und Herausgeber) unter anderem auch eine Lanze für diese Frau. Darin liegt die Stärke dieses Bandes: dass er aufzeigt, wie sehr die Charakterbilder mythischer Helden und Heroinen Abbild vorherrschender Mentalitäten waren, die zu entschlüsseln sind. So erscheint Medea als eine Frau, die in der Männerwelt der Antike Ängste freisetzte, weil sie stark und überlegen war, Tabubrüche beging und Beziehungen kippte - Eigenschaften, die zu ihrer Dämonisierung führten. «Von Zeus zu Europa» versucht, Medea und vielen anderen Figuren gerecht zu werden.
Staunen erlaubt
Das erste Durchblättern schon brachte die freudige Überraschung: Zeus, Hera & Co. werden regelrecht porträtiert, werden in ihrer kultur- und gesellschaftspolitischen, tiefenpsychologischen, religiösen und naturbezogenen Bedeutung vorgestellt. In diesen Gestalten widerspiegeln sich Völkerbewegungen, Bedrohungsängste, das Werden und Vergehen des Kosmos und des Menschen, die Jahreszeiten, die die Erde mal fruchtbar und mal karg machen. Man hat beim Lesen Aha-Erlebnisse; über die Vielfalt der Motive von Göttern, Menschen und Übermenschen bei ihrem Wirken darf gestaunt werden. Zusammenhänge transparent zu machen, die beim isolierten, rein auf die äusseren Handlungsabläufe bezogenen Nacherzählen der Sagen und Mythen verborgen bleiben, war eine sinnvolle Entscheidung von Riniker und Widmer.
Folgerichtig reiht sich so Medea bestens ein ins Kapitel über Demeter, eine Erd- und Muttergottheit, die das Frauenbild der griechischen Antike ganz wesentlich prägte. Demeter hatte Grund, gegen den Göttervater Zeus aufzubegehren, der dem Raub ihrer Tochter Persephone durch seinen Bruder Hades, den Gott der Unterwelt, tatenlos zugesehen hatte. Mit ihrem ‹Proteststreik› — sie brachte die Felder zum Verdorren — lehrte sie den Zeus das Fürchten. Weil Demeter, die Vegetationsgöttin, sehr eng mit dem Wachsen und Gedeihen, dem Verwelken und Verblühen auf der Erde in einem ewigen Kreislauf verbunden war, drängte sich im Einklang mit ihrer Porträtierung eine Erörterung von Tod und Jenseits in der Gedankenwelt der Griechen geradezu auf.
Ganz selbstverständlich benützen die beiden Fachleute — Riniker (Feldbrunnen SO), bis zur Pensionierung im Pfarramt tätig, studierte ev. Theologie, klassische Philologie und Germanistik; Widmer (Biberstein AG) wurde Gymnasiallehrer für alte Sprachen — für ihre Interpretationen nicht nur die antiken Autoren. So verweisen sie im Falle der Medea auf die Schriftstellerin Christa Wolf, die diese tragische Frau in ihrem gleichnamigen Roman würdigt. Und natürlich fehlt bei der Präsentation des Weingottes Dionysos, der sich vom Helden Theseus auf einer Insel zurückgelassenen Königstochter Ariadne annimmt, ein kurzer Abstecher ebenfalls in die Literatur (Hugo von Hoffmansthal) und in die Welt der Oper (Richard Strauss) nicht. Zu denken ist hier an Ariadne auf Naxos. Rinikers und Widmers Kompendium ist deshalb auch eine Fundgrube für alle Theater- und Operngänger, die sich nicht einfach mir einem entsprechenden Führer begnügen wollen, der die vielfältigen — und faszinierenden — Aspekte der betreffenden Ereignisse ohnehin nicht abzudecken vermag.
Mit all ihren subtil geschilderten Vernetzungen und Verflechtungen, den kristallklar herausgearbeiteten Berührungspunkten der griechischen Mythen mit orientalisch-biblischen Traditionen und den aufgedeckten Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Kulturen wollen Riniker und Widmer die Verdienste eines geradlinigen Klassikers wie Gustav Schwab nicht schmälern. Im Gegenteil: Die Schöpfer des neuen Werks berufen sich sogar auf ihn, und vielleicht wird ‹der Schwab› ja dank ihnen vermehrt wieder zur Hand genommen.
Dass sie die ungebrochene Wirksamkeit der von Schwab schlicht erzählten Geschichten nicht verkennen, machen sie deutlich mit dem Buchnachdruck «Griechische Sagen» von Rudolf Fischer am Schluss des Bandes — einem Erzähler in der Tradition Schwabs.
Reichhaltig illustriert
Ein ausgedehnter Bildteil erinnert weiter daran, wie stark die Mythen und Sagen in allen Epochen die Kunst beschäftigt haben. Er erlaubt es, die beim Lesen angeregte eigene Phantasie mit jener der Meister zu vergleichen, die Krüge, Schalen, Skulpturen und Gemälde geschaffen haben. Auszüge aus dem 2001 im Patmos-Verlag erschienenen «Lexikon der alten Welt» schliesslich sind als geraffte Zusammenfassungen nützliche Orientierungshilfen für die Geschichten. Zu keinem Zeitpunkt wird man vom umfassenden Wissen Rinikers und Widmers erschlagen, dank den klugen Portionierungen der Materie. Die Wissensvermittlung ist angenehm, mehrmals erfolgt Sie augenzwinkernd.
Von Zeus zu Europa. Griechische Mythologie im Rahmen der Kulturgeschichte. Hans Widmer (Hrsg., Bildteil) und Hans Riniker (Textteil), Odyssseus-Verlag, CH-5023 Biberstein. ISBN 3-9520192-2-4. Ca. 440 Seiten. Von Zeus zu Europa ist im Buchhandel erhältlich für Fr. 59.−. Spezielle Schulversion: gesamte Ausgabe in Form von gelochten Einzelblättern mit Farbfolien oder Dias aller 300 Abbildungen.
* Chr. Pochon ist Kulturredaktor